Edelsteine und auch Fossilien sind eine kleine Leidenschaft von mir (Ingrid).

Naja, welcher Frau gefällt Schmuck nicht. *zwinker

Ich habe schon als Kind sehr gerne Versteinerungen gesucht, so am Wegrand lag immer mal ein Stein mit einem Ammonit drin. Damals wußte ich nicht, dass die Tierchen Ammoniten waren. Das habe ich erst viel später von meinem Onkel erfahren. Er war es, der die Freude an Fossilien und Edelsteinen in mir erst so richtig geweckt hat. Mein Onkel und seine Frau waren jedes Jahr ein paar Mal bei uns zu Besuch und Onkelchen hat dafür immer kleine Exkursionen vorbereitet. Er hat sich vom geologischen Landesamt in München die entsprechenden Karten besorgt und uns auf den Millimeter zu den diversen Fundpunkten geführt. Ok, eine Exkursion musste wegen meterhohem Schnee abgebrochen werden. Wir sind wirklich bis zu den Knien im Schnee versunken. -Huhu München?? Erinnert Ihr Euch noch daran?-

Manche Stellen waren aber so verwittert, dass wirklich nichts mehr zu holen war. Als Entschädigung sind wir dann meist an die "Zeyerner Wand" gefahren. Dort musste man sich nur bücken und konnte die kleinen Tierchen auflesen.

Ein paar Mal waren wir auch im Altmühltal. Wir waren dann immer einen ganzen Tag in einem stillgelegten Steinbruch. Nein, das heruntergefallene Schild "Betreten verboten" hat wirklich keiner von uns gesehen. *augendreh Meine Mutti hat eine Kühltasche voll Essen dabeigehabt, ordentlich was zum Trinken, das ganze war auf einem Leiterwagen verstaut. Die entsprechende Ausrüstung hatten wir natürlich auch. Helme, Schutzbrillen, Hammer und Meissel in allen Größen, Beutel für die Fundstücke, eine Lupe und Bücher zum vergleichen, was wir gefunden haben. Wir sind selbstverständlich in gebührendem Abstand von der offenen Wand weggeblieben. Man konnte auch, ohne wie ein Buntspecht in der doch recht instabilen Wand hängen zu müssen, genug finden. Ich habe einmal eine Schwanzflosse von einem Fisch gefunden. Dieser Stein liegt jetzt bei meinem Vater im Eßzimmer auf einem Ehrenplatz.

Mit meinem Onkel sind wir auch paar Mal in München und in St-Marie-aux-mines auf den jeweiligen Edelsteinmessen gewesen. München war schon beeindruckend, aber St-Marie-aux-mines ist einfach eine Wucht. Das kleine Örtchen im Elsaß verwandelt sich jedes Jahr Ende Juni in ein Edelstein- und Fossilienparadies. In den Straßen werden Pavillons und kleine Stände aufgebaut. Ein großer Teil der Messe ist unter freiem Himmel, ein Teil aber auch in Gebäuden. Unglaublich, was es da zu sehen gibt. Die Ausstellung in München ist jedes Jahr Ende Oktober/Anfang November. Das alte Messegelände mitten in der Stadt hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand die Räume etwas beengend. Mittlerweile wurde der alte Flughafen Riem zum neuen Messegelände umfunktioniert und da gefällt es mir wesentlich besser.

Es war wiederum mein Onkel, der uns dazu brachte, mit ihm und seiner Frau diverse Bergwerke zu besichtigen.

Am beeindruckendsten fand ich den Ausflug nach Merkers. Merkers ist ein Kalilbergwerk in Südthüringen. Wir waren für die Nachmittagsführung angemeldet. In der ehemaligen Kantine bestand die Möglichkeit noch eine Kleinigkeit zu essen. Dann wurden wir gebeten uns umzuziehen. Jeder bekam einen Kittel, einen Helm, eine Grubenlampe und eine "Hundemarke". Mit einem doch sehr vertrauenserweckenden Aufzug ging es binnen Sekunden auf fast 500m Tiefe hinunter, dazu hat ein Glöckchen geläutet ... fast wie ein Totenglöckchen. Unten angekommen, mussten wir die Marke abgeben. Vor der Auffahrt bekam jeder wieder eine und so wurde sichergestellt, dass keiner in dem Bergwerk zurückgeblieben war. Wir waren also 500m tief unter der Erde. Dort standen LKW´s bereit, die uns durch die unterirdischen Gänge fuhren. Auf der Ladefläche waren zwei Sitzbänke an der Außenseite und eine in der Mitte. Die Fahrt war schon beeindruckend. Ok, die Fahren kannten sich aus, sie fuhren mit einem Tempo durch die unterirdischen Gänge. Nur durch das Licht der Scheinwerfer konnten sie was sehen, aber sie trafen zielsicher die Kurven und auch die Schauhöhlen. Lachen musste ich doch, als mit einem Mal ein Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50kmh auftauchte. In Merkers haben sie auf 750m Tiefe, halt, der Bergmann spricht von Teufe, eine Bar eingerichtet. Dort konnte man sich hinsetzen und was trinken. Ganz ehrlich? Obwohl ich fasziniert war, ich war froh als ich wieder das Tageslicht zu sehen bekam.

Zu einem meiner Geburtstage bekam ich von meinem Onkel eine Karte mit Geld und Anweisungen was ich mit dem Geld machen sollte. Ich sollte mir eine Fahrkarte von Bamberg nach Würzburg kaufen, dort dann aus dem Zug aus- und in den für mich bereitstehenden Mercedes einsteigen. Chaffeur war selbstverständlich mein Onkel. Noch wußte ich nicht wo die Fahrt hinführte. Wir sind auf die Autobahn und erst mal Richtung Frankfurt .... irgendwann habe ich es doch gespannt wo mein Onkel mit mir hin wollte. Nach Idar-Oberstein ins Edelsteinmuseum. Dort gingen mir dann die Augen über. Dort habe ich auch zum ersten Mal einen Rhodochrosit gesehen. Seitdem ist dieser Stein einer meiner Lieblingssteine. Ich mag aber auch sehr gerne Mondstein, Blau- und Weißtopas, Rhodolit und Opale. Eigentlich sind alle Steine schön, aber man halt halt so seine Favoriten. Von Jürgen habe ich einen Amethystanhänger in Herzform zum Geburtstag bekommen. Diese Kette gehört zu einer meiner Lieblingsketten.

Ohne meinen Onkel wäre ich wohl nie ein so begeisterter Fossiliensammler und Edelsteine-Fan geworden. Danke Peter.